Diesen 7-Punkte-Fahrplan für souveräne Führung kannst du anwenden, egal ob die ein Land, ein Unternehmen, ein Team, eine Familie oder dich selbst führst. Leaderinnen fallen nicht vom Himmel, sie wissen aber, was sie in welcher Reihenfolge tun.

7-Punkte-Fahrplan:
Vom fleißigen Arbeitsbienchen zur souveränen Leaderin

Diesen 7-Punkte-Fahrplan für souveräne Führung kannst du anwenden, egal ob die ein Land, ein Unternehmen, ein Team, eine Familie oder dich selbst führst. Leaderinnen fallen nicht vom Himmel, sie wissen aber, was sie in welcher Reihenfolge tun.

Es gibt kein Leadership-Vitamin

Leaderinnen fallen nicht vom Himmel. Es gibt auch kein Leadership-Vitamin. Was aber tun oder unterlassen souveräne Leaderinnen? Egal ob sie introvertiert oder extrovertiert, impulsiv oder kontrolliert sind: Sie alle haben sich davon verabschiedet, weiterhin fleißige Arbeitsbienchen zu sein, die allein auf ihre fachliche Kompetenz setzen, unheimlich beflissen sind, aber ihre strategische Kommunikation vernachlässigen.

Regel Nummer 1:
Leaderinnen agieren statt primär zu reagieren und abzuarbeiten, sie nehmen die Dinge selbst in die Hand und zwar in dieser bestimmten, aufeinander aufbauenden Reihenfolge:

1. Definiere deinen lohnenswerten Zielkorridor

Wahrscheinlich kennst du bereits SMART-Ziele (spezifisch-messbar-attraktiv-realistisch-terminiert). Doch mal ehrlich. Meist schwingt in unseren Zielen eine ordentliche Portion „ich sollte“ mit und weniger „ich will“.  Fehlt unseren Zielen die Attraktivität, entpuppen sie sich schnell als Neujahres-Eintagsfliegen.

Wie formulieren wir also ein attraktives Ziel?

Für den Anfang reicht ein vages Ziel für einen Zeitraum von 12 Wochen.

Dieser Zeitraum ist überschaubar und damit realistisch. Wir können Situation und Rahmenbedingungen ganz gut einschätzen und überfordern uns nicht.

Beispiel:
Ich habe eine Abteilung übernommen und will Arbeitsroutinen entwickeln, damit mein Team hervorragend performen kann. Oder: Für den Change, den ich verantworte, will ich 90% der Stakeholder als Befürworter:innen gewinnen. Oder: Ich will mich fürs Talente-Programm meiner Firma qualifizieren. Oder: Ich will vom Projektmanagement in die Führungslinie. Oder: Ich will von der Teamleitungsebene zur Abteilungsleitung aufsteigen. Oder ich will mich im neuen Job gut positionieren. Oder: Mein neues Projekt soll fliegen.

Am einfachsten erreichen wir Ziele, wenn wir unser Unterbewusstsein stimulierend einbinden. Zum Beispiel durch Moodboards oder Bilder, die unser Ziel visualisieren. Um dranzubleiben haben sich auch Diarys und alle schriftlichen Aufzeichnungen bewährt.

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2. Zeige Leadership durch Zeithoheit

Während viele klagen: „Ich habe zu wenig Zeit, …. die Zeit läuft mir davon ….!“,  wissen Leaderinnen, dass das immer so sein wird. Zeit ist unsere kostbarste Ressource. Kostbare Ressourcen sind IMMER limitiert. Und daraus entsteht im besten Falle Kreativität und Fokus auf die Dinge, die tatsächlich wichtig sind und uns voranbringen.

Wenn dein Ziel beispielweise ist, ein prestigeträchtiges Projekt voranzubringen oder von der Team- zur Abteilungsleitung aufzusteigen, reservierst du dir Fokuszeiten, um deinen Kommunikations- und Netzwerkplan zu erstellen und diesen umzusetzen. Sonst wirst du dein 12-Wochenziel nicht erreichen.

Diese Fokuszeiten kommunizierst du am besten deinem Umfeld, damit du ungestört bleibst.

Alles, was dich ablenken könnten, schaltest du einfach auf stumm. Wenn doch jemand hereinplatzt, dann kannst du deinen Leaderinnen-Anspruch zeigen, indem du ein freundlich-klares Nein aussprichst:

„Max, ich bin gerade intensiv in einem Thema. Bitte komme morgen um 9:40 Uhr vorbereitet wieder, da nehme ich mir für dich und dein Anliegen 10 Minuten Zeit.“ Meist wird Folgendes eintreten. Max hat bis dahin Zeit, in den Arbeitsanweisungen nachzuschlagen, in anderen Quellen zu recherchieren, Kolleg:innen zu fragen und eine Runde länger nachzudenken …. Wenn er begrenzte 10 Minuten Gesprächszeit bekommt, wird er besser vorbereitet sein als in Tür und Angel-Gesprächen.

Zeithoheit steht für selbstbestimmtes Handeln. Das brauchst du, um erfolgreich zu sein. Wenn du den ganzen Tag Dinge für andere erledigst und erst am frühen Nachmittag zu den Tasks kommst, an denen du gemessen wirst, wirst du selbst zu wenige Ergebnisse vorweisen können. Auch deshalb, weil bei vielen die Konzentration am Nachmittag abnimmt.

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3. Ergebnisse sind die Basis für deinen Erfolg und Anerkennung

In deinen Fokuszeiten erarbeitest du an deinen persönlichen Ergebnissen. Wenn du Mitarbeiter:innen führst, sorge dafür, dass sie alles bekommen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Frage dich immer: Welche Ergebnisse brauchen wir im Unternehmen, um erfolgreich am Markt zu performen. Dafür werden wir bezahlt.

Und noch besser: So macht das Arbeiten auch richtig Freude, das Herumjammern verflüchtigt sich. Außerdem beugt es dem Imposter-Syndrom vor, bei dem kompetente Menschen Selbstzweifel bezüglich ihrer eigenen beruflichen Leistung haben.

4. Erfolgstalk lernen

In der westlichen Welt sind wir darauf konditioniert ToDo Listen zu erstellen. Die bringen uns tatsächlich weiter, zugleich erdrücken sie uns, weil sie sich immerzu füllen und wir nie zu einem Abschluss kommen. Eine gute Balance finden wir, wenn wir ihnen DONE-Listen gegenüberstellen. Was ist mir bereits gelungen? Diese Woche? Heute?

Eine Abteilungsleiterin seufzte mal: „Weißt du Gabriele, ich sehe was meine Mitarbeiter:innen alles leisten. Ich lobe sie auch häufig und gerne dafür …. Nur bei mir selbst will mir das nicht gelingen. Da habe ich noch erheblichen Lernbedarf.“

Erfolgstalk ist lernbar.

Am besten täglich gegen Ende des Arbeitstages in einer immer gleichen, ritualisierten Form. Schriftlich im Diary, mündlich in meiner WhatsApp-Gruppe mit mir selbst. Was ist mir gelungen ist? Das kann:

  • ein schwieriges Gespräch sein, das ich aktiv herbeigeführt habe
  • eine Balance, die ich zwischen Kontrahenten wieder hergestellt habe
  • eine gelungene Verhandlung
  • ein NEIN zu einem neuen Projekt, das ein JA zu den aktuellen Projekten bedeutet

Je höher wir in der Hierarchie sind, desto weniger „Werke erschaffen“ wir. Die Aufgaben haben sich verändert. Während wir auf den unteren Ebenen tatsächlich Sichtbares erschaffen – im übertragenen Sinne ‚Honig produzieren‘ – , sind unsere Tage nun primär gefüllt mit koordinieren, kommunizieren, repräsentieren und präsentieren.

5. An Reputation gewinnen durch Erfolgstalk

Meine Alltags-Erfolge selbst wahrzunehmen und für mich in Worte zu fassen, ist die entscheidende Basis, um meine Reputation in einem weiteren Umkreis aufzubauen. Nun kann ich auch vor anderen über meine Ergebnisse gewinnend sprechen.

Besonders effektiv ist der Erfolgstalk, im Nebenbei ohne großes Getue. So als wäre es mir selbst gerade eingefallen, dabei habe ich mir vorher schon überlegt, wem gegenüber ich welchen Inhalt fallen lassen werde, sobald sich die Gelegenheit ergibt – zum Beispiel bei der Autofahrt zu einem gemeinsamen Termin, noch kurz bevor eine (Video-)Besprechung beginnt und man auf die anderen wartet …

Warum ist der Erfolgstalk wichtig?

Gefördert, befördert und promotet werden Menschen, an deren Potential die Vorgesetzten glauben. Das ist selten datenbasiert. Häufig schlägt sogar ein negativer Gender-Bias zu. Die meisten Personal-Entscheidungen werden intuitiv getroffen und sachlich-konstruiert argumentiert: Glauben Entscheidungsträger:innen, dass diese Person das Thema x lösen kann? Dazu muss Person x bereits lange Zeit davor in einer positiven Weise mit Ergebnissen sichtbar geworden sein.

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6. Statussprache anpassen und Rangbotschaften geben

Wie wirken Menschen auf dich, die häufig im Konjunktiv sprechen? Die gerne mal mit einem „Entschuldigen Sie, ich wollte nur kurz sagen, dass ….“ ein Gespräch eröffnen? Die in Besprechungen mit auffallend schweigendem Zuhören keinen nennenswerten Beitrag liefern, obwohl sie etwas zu sagen hätten? Anders gesagt, die bevorzugt im Niedrigstatus agieren?

Wir drücken durch Körpersprache, Gestik, Mimik, Stimme und die Wahl unserer Worte unseren Status aus. Der sollte stimmig mit unserer Funktion sein und stimmig zu dem Gegenüber, mit dem ich gerade kommuniziere. Will ich in diesem Moment auf Augenhöhe rüberkommen? Als Vorgesetzte, die eine freundlich-klare Ansage macht? Als Mitarbeiterin, die ihren Vorgesetzten in seiner Funktion respektiert, obwohl sie inhaltlich vielleicht eine andere Position in die Debatte einbringt?

Wer situativ die Statussprache anpassen kann, wird gehört, wahrgenommen und respektiert.

Besonders in männlichen Umfeldern müssen Frauen die Spielregeln von Hierarchie und Loyalität verstehen, um ihre Projekte voranzubringen und erfolgreich zu sein.

Ich kenne kompetente Frauen, die nahezu lustvoll ihren Vorgesetzten signalisieren, dass er (auch sie) – ihren Job suboptimal macht. Kurzfristiger Gewinn: die eignen negativen Gefühle entladen sich. Mittelfristig bewirken diese unbedachten Respektlosigkeiten auf der anderen Seite Widerstand und schadet einem selbst. Stichwort: nächster Urlaub, Gehaltserhöhung, Zeitausgleich, nächstes prestigeträchtiges Projekt – kann man gleich mal vergessen.

7. Entlarve Machtspiele und nimm aktiv Einfluss

„Ich habe keine Lust auf Machtspielchen, da mache ich nicht mit!“, höre ich oft – meist gepaart mit einem Ton der moralischen Überlegenheit. Die Wahrheit ist, nur wer Macht und Einfluss hat, kann etwas bewirken. Weil Macht meist negativ konnotiert ist, kommen viele Frauen mit dem Begriff  „Einfluss nehmen“ besser zurecht. In meinem Buch “Boost your career, Sister!“ bringt es Sandra Schneider, Geschäftsführerin von Evonik Frankreich auf den Punkt:

„Wer also substanziell etwas verändern will, kann das nur in einer machtvollen Position ….!“

Einfluss nehmen kann man auf konstruktive und destruktive Weise. Um uns selbst schützen zu können, brauchen wir Wissen um die destruktiven Ausformungen. Um etwas bewirken zu können, brauchen wir Wissen, um unser positives Handlungsrepertoire gezielt zu erweitern. Ein erster Ansatz ist, die Interessen der relevanten Stakeholder zu erkennen und die Überschneidungen mit den eigenen Anliegen zu erkennen.

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Summary: 7-Punkte-Fahrplan für souveränes Leadership

Während fleißige Arbeitsbienchen allein auf ihre fachliche Kompetenz setzen, wissen souveräne Leaderinnen um die strategische Kommunikation. Wir haben es selbst in der Hand und können Changemakerinnen sein. Der 7-Punkte-Fahrplan ist erprobt, hat sich bewährt. Schnapp ihn dir, setze ihn um und schreib mir gerne deine persönlichen Erfahrungen an office@boostyourcareersister.com

  1. Definiere deinen lohnenswerten Zielkorridor
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  3. Ergebnisse sind die Basis für deinen Erfolg und Anerkennung
  4. Lerne Erfolgstalk
  5. An Reputation gewinnen durch Erfolgstalk
  6. Statussprache anpassen und Rangbotschaften geben
  7. Entlarve Machtspiele und nimm aktiv Einfluss

Unfortunately, we tend to be superior planners and inferior doers

Wir starten unseren Tag mit der besten Intention, wenn allerdings der Tag voranschreitet, lassen wir uns ablenken und verlieren wir den Fokus und unsere Motivation. Wenn du das auf gar keinen Fall willst und den 7-Punkte-Plan zum souveränen Leadership für Frauen umsetzen willst, komm in den Boost-Club. Dort garantieren wir, dass dir die Umsetzung gelingt. Nächster Start: 27. September 2024

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Gabriele Strodl-Sollak

Ich bin seit 20 Jahren Kommunikationsberaterin und Trainerin. Im Business-Coaching geht es um die Themen Kommunikation, Positionierung, Führung und Karriereentwicklung. Online sowie in der Wiener Agentur.

Ich war Führungskraft in den USA sowie Russland, Pressesprecherin sowie PR-Beraterin in einer Top-Agentur und bin Universitätslektorin. Mit meinem Unternehmen Sollak Kommunikationsarchitekten erhielt ich 2016 die Auszeichnung BEST PRactice Award.

Ich bin verheiratet, wir haben zwei jugendliche Töchter und von Zeit zu Zeit Besuch von einem Gast-Hund, der das Familienleben aufwirbelt. Damit kenne ich die Herausforderungen, die für Frauen tagtäglich zu managen sind. Zum Ausgleich mag ich Mountainbiken, Skitourengehen und genieße häufig gemeinsam mit meinem Mann klassische Konzerte.

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